Normalerweise werden die mit bunten Bädern versehenen kleinen Fichtenbäume beim Kerbzug am Sonntag an den örtlichen Wirtshäusern angebracht, wobei Kerbreden gehalten werden. Nun zierten die Sträuße stattdessen die Bühne im Steinchen, wo Bürgermeisterin Brigitte Heim vor wärmendem Lagerfeuer und zu Schunkelklängen der Westerngründer Musikanten zahlreiche Gäste zur »ersten Westerer Regenkerb« begrüßen konnte.
Weitere Premiere: »Vier Kerbsprüch' an einem Ort«, so die Rathauschefin. Niklas Fleckenstein machte den Anfang. Viel Ärger gebe es mit dem Breitband, »viele Kabel hängen an der Hauswand«, erzählte der Kerbbursch. Ebenso nahmen die Kerbburschen Felix Schmitt und Matthias Maier so Einiges aus dem Ortsgeschehen auf die Schippe. Bürgermeisterin Heim lag vieles auf dem Herzen, was sie humorvoll zum Besten gab. Ein Hauptthema auch in ihrer Rede: Der bislang unzufrieden stellende Glasfaserausbau. »Loch auf, Loch zu. In Western gibt's noch keine Ruh. Und eins ist allen klar, das (Unternehmen) Glasfaser ist noch länger da. Ist die Glasfaser vor Ort, brauchst du nicht mehr in den Urlaub fort«, lautete Heims Fazit. »Beleidigt soll jedoch keiner sein, ihr sollt feiern bei Bier und Wein«, forderte die Bürgermeisterin schließlich die Gäste auf.
Hellauf begeistert von dem Fest war Irina Jolovkina aus Odessa, die nach ihrer Flucht aus der Ukraine seit Mai in Westerngrund lebt. »It's very nice here«, schwelgte die 60-jährige Sanitätsärztin, die sich eigens für die Kerb ein Dirndl gekauft hatte.
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