»Ein Leuchtturmprojekt für die Region«
Main-Echo Pressespiegel

»Ein Leuchtturmprojekt für die Region«

Grube Wilhelmine: Verein veröffentlicht Festschrift zu den wegen Corona ausgefallenen Jubiläen - »Tag des Geotops« an diesem Sonntag
SOMMERKAHL 

Mit einem großen Fest wurde das Besucherbergwerk Grube Wilhelmine in Sommerkahl 2003 in die Liste der »Schönsten Geotope Bayerns« aufgenommen. Wegen Corona zwar ein ganzes Jahr später, aber dennoch pünktlich zum »Tag des Geotops« am Sonntag, 19. September (siehe Infokasten), erscheint die Festschrift »Wilhelmine feiert 100 alte Jahre - 20 neue Jahre«. Sie erweckt auf 110 reich bebilderten Hochglanzseiten die wechselvolle Geschichte des Bergwerks zu neuem Leben.

Ursprünglich, so berichtet Oliver Pfaff, Vorsitzender des Vereins, der sich seit seiner Gründung im Jahr 2000 um Erhalt und Erweiterung des Schaubergwerks kümmert, unserem Medienhaus, hätte im vergangenen Jahr gefeiert werden sollen. Zum einen das 20-jährige Bestehen des Vereins »Kupferbergwerk Grube Wilhelmine Sommerkahl 2000 e.V.«, und zum anderen waren 100 Jahre vergangen, seit das ehemalige Bergwerk 1920 zum letzten Mal in Betrieb genommen wurde. Die Festschrift wäre dann zum Fest erschienen.

»Freuen uns aufs 25-Jährige«

Die Pandemie habe jedoch einen dicken Strich durch alle Rechnungen gemacht: Die Festlichkeiten 2020 wurden abgesagt und die Festschrift nicht gedruckt. Die Hoffnungen ruhten auf 2021. Doch weil das Jubiläumsfest auch heuer nicht stattfinden konnte, hat es die Vorstandschaft jetzt komplett gestrichen: »Wir freuen uns stattdessen auf das 25-jährige Jubiläum unseres Vereins«, so Pfaff.

Die Klappe fiel aber nicht für die Festschrift. Denn weil zunächst nur die Verschiebung um ein Jahr geplant gewesen sei, habe das Team die Zeit genutzt und zusammen mit dem dritten Vereinsvorsitzenden Walter Hackel, der als Redaktionsleiter fungierte, fleißig weitergearbeitet. Herausgekommen ist ein prall gefülltes Buch, das die Jubiläen des Jahres 2020 nicht vergessen lässt.

Es beginnt 1996, als Wilhelm Völker beim Besuch des Bergwerks »Silbergründle« im Schwarzwald die zündende Idee hat und am 26. Mai 2000 den Verein Kupferbergwerk Grube Wilhelmine in Sommerkahl aus der Taufe hebt.

Als damaliger Vorsitzender hat er mit den 23 gleichgesinnten Gründungsmitgliedern ein Ziel: die alten Stollen zu erforschen und sie den Besuchern zugänglich zu machen.

»Ein Leuchtturmprojekt für die Region war geschaffen«, blickt Bürgermeister Albin Schäfer in seinem Grußwort zurück. Landrat Alexander Legler ergänzt, dass aus dieser »umfassenden und leidenschaftlichen Arbeit eines der eindrucksvollsten Besucherbergwerke Deutschlands« entstanden sei.

Hochzeit im Stollen

Das nächste von insgesamt fünf Kapiteln widmet sich unter dem Leitmotiv »Glück auf«, dem Ruf der Bergleute, der für 1542 erstmals belegten Sommerkahler Bergwerkshistorie und der 1871 erstmals erwähnten Grube Wilhelmine, die zuletzt von 1920 bis 1923 in Betrieb war. Danach wird gezeigt, wie die Vereinsaktiven in unzähligen freiwilligen Stunden das Besucherbergwerk entstehen ließen. Heute gibt es nicht nur Führungen durch das farbenprächtige Berginnere: Im Hochzeitsstollen kann seit 2010 sogar geheiratet werden. Die 2017 eröffnete Dauerausstellung rückt auf rund 110 Quadratmetern im Betriebs- und Vereinsgebäude den Erzbergbau im Spessart in den Blickpunkt. Und es finden Veranstaltungen statt; wie der vorweihnachtliche Barbaramarkt, der wegen Corona auch dieses Jahr ausfällt.

Die Fans der Mineralogie kommen im folgenden Kapitel auf ihre Kosten, bis schließlich die Vorstandschaft im Ausblick auf die nächsten 20 Jahre verspricht, dass es weiter gehen wird. Gespannt sein darf man unter anderem auf das »Wilhelminchen«, das vor allem Kinder bei den Aktionen rund um den Bergbau begleiten soll. Und den großen Traum des Vereinsgründers, Führungen auf der 42-Meter-Sohle zu ermöglichen.

Hintergrund: Festschrift und Tag des Geotops

Die Festschrift »Wilhelmine feiert 100 alte Jahre - 20 neue Jahre« zeigt auf 110 reich bebilderten Hochglanzseiten die Historien des Besucherbergwerks »Grube Wilhelmine« in Sommerkahl und des Vereins »Kupferbergwerk Grube Wilhelmine Sommerkahl 2000 e.V.«, der sich um Erhalt und Erweiterung der Wilhelmine kümmert.

Erhältlich ist die Festschrift für acht Euro im Besucherbergwerk, bei der Gemeinde Sommerkahl, bei der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Schöllkrippen, im Heimatbote-Verlag Schöllkrippen sowie in den Buchhandlungen Lesekatze in Alzenau und Vielseitig in Kahl.

Das Besucherbergwerk ist zum »Tag des Geotops« am Sonntag, 19. September, von 10 bis 16.30 Uhr geöffnet. Für die Führungen (die letzte beginnt um 16 Uhr) sind keine Anmeldungen erforderlich. Es gelten jedoch die aktuellen Corona-Vorschriften: 3G-Regel (außer Schulkinder), Maskenpflicht und Kontaktdatenerfassung. ()

bInternet: bergwerk-im-spessart.de

17.09.2021
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