Keine großen Sorgen um den Sommerkahler Gemeindewald
Main-Echo Pressespiegel

Keine großen Sorgen um den Sommerkahler Gemeindewald

Forst: Revierförster Johannes Kreß und AELF-Abteilungsleiter Lukas Nitzl ziehen im Gemeinderat Bilanz - Wasserreiche Lage
SOMMERKAHL  Dank sei­ner was­ser­rei­chen La­ge sei der Som­mer­kah­ler Ge­mein­de­wald im Kli­ma­wan­del we­ni­ger ge­fähr­det als an­de­re Wäl­der am Un­ter­main. Das hat Re­vier­förs­ter Jo­han­nes Kreß vom Amt für Er­näh­rung, Land­wirt­schaft und Fors­ten (AELF) in sei­nem Si­tua­ti­ons­be­richt in der jüngs­ten Sit­zung des Ge­mein­de­rats her­vor­ge­ho­ben. Zwar sei der Boden »nicht der beste,«doch käme von den Hängen bislang genug Wasser für die Bäume. Deswegen mache er sich keine großen Sorgen um Sommerkahls Gemeindewald, erklärte Kreß.
Ungeachtet dessen sei es weiter geboten, Mischbaumarteneinzubringen, denn die Fichten seien bekanntlich »ein Auslaufmodell,«betonte der Revierförster, der zusammen mit Lukas Nitzl, dem neuen AELF-Abteilungsleiter Forst in Aschaffenburg, in die Ratssitzung gekommen war.
Laut ihren Angaben umfasst der hiesige Gemeindewald eine Fläche von rund 48 Hektar, wovon rund 39 Hektar bewirtschaftet werden. Die Nadelholzarten machen 42 Prozent des Baumbestandes aus, darunter hat die Fichte einen Anteil von 29 und die Kiefer einen von zwölf Prozent. Beiden Laubbäumen hat das Edellaubholz mit 20 Prozent den größten Anteil, gefolgt von der Buche (18 Prozent), sonstigem Laubholz (13) und der Eiche (7). Die Summe des Vorrates von Nadelholz und Laubholz betrage 9110 Festmeter, umgerechnet 235 Festmeter pro Hektar. Der Zuwachs aller Baumarten betrage 260 Festmeter pro Jahr, während der jährliche Hiebsatz bei 170 Festmeter liege.
Klimatolerante Arten sichern
Bei der Jungbestandspflege (seit 2016) ginge es darum, die klimatoleranten Baumarten zu sichern und die Standräume zu erweitern. Das Fördervolumen für 0,33 Hektar wurde hier auf 132 Euro beziffert, bei der Wiederaufforstung (seit 2020) von 650 Stück Küstentannen, Roteichen, Hainbuchen, Schwarzerlen und Wildbirnen betrage es 1900 Euro.
Für den Flächenbereich im Bayerischen Vertragsnaturschutzprogramm Wald (VNP), das mit Zuwendungen freiwillige Leistungen honoriert, die private oder körperschaftliche Waldbesitzer sowie Träger überbetrieblich durchgeführter Maßnahmen für den Natur- und Artenschutz in ihren Wäldern erbringen, beziffere sich das Fördervolumen in Sommerkahl auf 6720 Euro, teilten Kreß und Nitzl mit. Insgesamt gäbe es in den VNP-Waldabschnitten 42 Biotopbäume und vier Tothölzer. Kreß stellte ferner die Jahresplanung für 2022/2023 vor. Demnach sind im Gemeindewald für Wiederaufforstungsmaßnahmen Kosten von 7500 Euro und für die Wegepflege 1000 Euro kalkuliert. Bei der Holzernte hingegen seien Einnahmen von rund 21.900 Euro und aus dem VNP 2500 Euro zu erwarten. dp
29.09.2022
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