Der Automat, der seit August vor der Eisdiele in der Aschaffenburger Straße steht, bietet gleich mehrere Vorteile. So soll er vor allem den Personalmangel bewältigen helfen, mit dem auch die Lorussos zu kämpfen haben. "Die jungen Leute heute halten nichts mehr aus", sagt Sabrina Lorusso. "Wir sind eine andere Generation", meint ihre Schwester Anna-Anita. Eine etwas erstaunliche Aussage für zwei junge Damen, die selber gerade erst 26 und 31 Jahre alt sind.
Zu Anfang der Saison hatte man über sechs Aushilfen, erklären die beiden Schwestern. Davon seien gerade noch zwei übrig. Der Rest sei abgesprungen, weil ihnen die Arbeit zu viel war, begründen die beiden ihre Argumentation. Daher soll der Automat auch dazu beitragen, dass sie selber wieder mehr Freizeit haben. Dank des Automaten konnten sie bereits die Öffnungszeit um eine Stunde verkürzen, von 21 auf 20 Uhr. Demnächst wollen sie auch einen Ruhetag in der Woche einführen. Eis gibt es dann am Automaten.
Eine Alternative ist der Automat auch, wenn die Schlange vor dem Eisschalter zu lange sein sollte. Zudem ist der Automat pausenlos da, 24 Stunden am Tag und 365 Tage in der Woche. "Ich hätte nicht gedacht, dass es in Schöllkrippen so viele Nacht-Eisesser gibt", sagt Sabrina Lorusso. Und so soll es ihr Eis jetzt auch über den Winter geben, wenn die Lorussos üblicherweise in Italien weilen. Bislang hatte man da zugemacht, jetzt würde ein Mitarbeiter den Automaten regelmäßig nachfüllen. Das Eis selber ist tiefgefroren ein Jahr haltbar.
Kürzlich hatte man schon mal eine Woche Urlaub gemacht, da hat das wunderbar geklappt. Der Mitarbeiter musste in dieser Woche den Automaten sogar dreimal nachfüllen, normalerweise wird er nur einmal in der Woche, montags, befüllt.
295 Eisbecher in zwei Größen fasst der Automat. Es gibt zehn verschiedene Sorten, die auch mal gewechselt werden. Am besten läuft derzeit bei den großen Bechern das Spaghetti-Eis, bei den kleinen die Sorte Cookies. Aber der Eisgeschmack sei von Ort zu Ort unterschiedlich, erzählen die Schwestern. Freunde von ihnen, die einen Eis-Automaten bei Mannheim betreiben, verkaufen zum Beispiel am häufigsten Pistazieneis und Vanille. Vanille gehe in Schöllkrippen dagegen nicht so gut.
Bezahlen kann man nur mit EC-Karte. Der Apparat nimmt kein Bargeld an. Dies begründen die Lorusso-Schwestern zum einen damit, dass ein Münzeinwurf häufiger Störungen verursache, zum anderen, dass der Automat so kein Ziel für Aufbrecher biete. Ein Display führt selbsterklärend durch den Verkaufsvorgang. Sollte am Gerät dabei eine Störung auftreten, werde der bereits gezahlte Betrag automatisch zurückgebucht.
Seit zwei Jahren haben die beiden Schwestern mit dem Automaten geliebäugelt, seit sie ihn auf einer Messe gesehen hatten. Im März bestellten sie dann zwei Geräte, doch es dauerte bis August, bis diese geliefert wurden - und dabei hat ein Gerät einen schweren Transportschaden erlitten. Sie hoffen jetzt, dass der Ersatz noch vor der Winterpause geliefert wird. Aufgestellt werden soll er dann in Niedersteinbach beim Dorf-Metzger.
Inzwischen denken die Lorussos auch über weitere Standorte für Automaten nach. Denn dies sei schließlich die Zukunft.
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